Autoschieber aus Litauen

Die Inhalte:
  • Polizei gelang Schlag gegen Auto-Schieber  (2001)
  • Schlag gegen Autoschieber  (2001)
  • Haftstrafe für 31-Jährigen Autoschieber aus Litauen  (2002)




    Polizei gelang Schlag
    gegen Auto-Schieber

    Polizei stürmte Anwesen in Handrup


    Handrup/Fürstenau - Der Polizei ist gestern ein schwerer Schlag gegen eine litauische Kraftfahrzeug-Schieberbande gelungen: 14 Beteiligte wurden vorläufig festgenommen.
    Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos und des Mobilen Einsatzkommandos stürmten in den frühen Morgenstunden in Handrup (Samtgemeinde Lengerich), unweit der Stadt Fürstenau, ein ländliches Anwesen. Bei neun litauischen Staatsangehörigen, die sich dort aufhielten, klickten zunächst die Handschellen. In einer Scheune des Anwesens entdeckten die Beamten 20 zum Teil hochwertige Fahrzeuge sowie diverse Fahrzeugteile. Nach ersten polizeilichen Ermittlungen stammen die Fahrzeuge und -teile aus Diebstählen. Die Scheune diente als Lager und als Werkstatt für das Zerlegen der entwendeten Personenwagen. Die Autos und die Pkw-Teile wurden, so die ersten Erkenntnisse der Polizei, nach Osteuropa weiter transportiert.
    Erste Haftbefehle gestern erlassen
    Auf Grund weiterführender Ermittlungen konnten gestern im Laufe des Tages vier weitere Litauer und ein Deutscher festgenommen werden, die ebenfalls dieser organisierten Gruppierung zugerechnet werden. Die für die Ermittlungen zuständige Staatsanwaltschaft Osnabrück stellte 15 Anträge auf Haftbefehle. Einige der mutmaßlichen Autodiebe befinden sich bereits hinter Gittern.


    Quelle:
    Neue Osnabrücker Zeitung vom 15. Februar 2001




    Schlag gegen Autoschieber

    Handrup (dpa) - Der Polizei ist in Handrup ein Schlag gegen osteuropäische Autoschieber geglückt. Am Dienstag und Mittwoch seien 13 Litauer und ein Deutscher festgenommen worden, teilte die Polizei in Osnabrück mit. In einem Bauernhof seien 20 zum Teil hochwertige Fahrzeuge sichergestellt worden. Das Anwesen sei von einem Sondereinsatzkommando der Polizei gestürmt worden, hieß es. Die gestohlenen Autos sollten offenbar nach Osteuropa verschoben werden. Gegen einige Bandenmitglieder wurde Haftbefehl erlassen.


    Quelle:
    Lingener Tagespost vom 19. Februar 2001




    Haftstrafe für 31-Jährigen Autoschieber
    aus Litauen

    Osnabrück (dm)
    Zu einer Haftsstrafe von vier Jahren und vier Monaten wegen Tatbeteiligung an schwerem Bandendiebstahl verurteilte das Landgericht Osnabrück jetzt einen 31-jährigen Mann aus Litauen. Die XV. Große Strafkammer sieht es als erwiesen an, dass der Mann als Führungsmitglied einer in Kaunas/Litauen ansässigen Organisation an mehreren Autodiebstählen maßgeblich beteiligt war.

    Seit Anfang März musste sich der 31-Jährige vor dem Landgericht Osnabrück wegen der umfangreichen Tatvorwürfe verantworten. In der Anklageschrift wurde ihm die Beteiligung an 39 Autodiebstählen und die anschließende Aufbereitung der Fahrzeuge für den Transport nach Litauen vorgeworfen. Dabei soll er als Chef einer Gruppe, die im emsländischen Handrup und später in Quakenbrück tätig war, für die Organisation der Diebstähle mit verantwortlich gewesen sein. Überwiegend hatte es die Bande damals auf ältere Mittelklasse-Modelle der Marken Mercedes, BMW oder Audi, die noch nicht über eine Wegfahrsperre verfügten, abgesehen. Die gestohlenen Pkw wurden in angemieteten Werkstatthallen zerlegt und die Einzelteile der Motoren nach Litauen verfrachtet.

    Bei Prozessbeginn stritt der Angeklagte die Tatvorwürfe zu seinen mutmaßlichen Aktivitäten in Handrup ab. „Manches in Quakenbrück könnte stimmen“, deutete er aber bereits am ersten Verhandlungstag zu den weiteren Anklagepunkten eine Mittäterschaft an. Im Verlauf der viermonatigen Verhandlung hatte die Staatsanwaltschaft durch Protokolle von abgehörten Telefongesprächen umfangreiches Beweismaterial gegen den Angeklagten vorgebracht. Wohl wegen der erdrückenden Beweislast gestand der Mann letztendlich die ihm zur Last gelegten Taten aus Quakenbrück.

    Das Urteil über insgesamt vier Jahre und vier Monate Freiheitsentzug ist bereits rechtskräftig, da sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft auf weitere Rechtsmittel verzichteten. Nach Verbüßung der Hälfte der Strafe kann der Litauer mit einer Abschiebung in sein Heimatland rechnen. In Deutschland hat der 31-Jährige daher noch rund ein Jahr Freiheitsentzug vor sich, weil auch die seit etwa April vergangenen Jahres andauernde Untersuchungshaft auf die Gesamtstrafe angerechnet wird.

    Schon Mitte März hatte die Strafkammer ein ähnlich hohes Strafmaß gegen elf weitere Autoschieber der gleichen Bande verhängt. Zwei Anführer der Autoschieber-Organisation sitzen seitdem für viereinhalb Jahre in Haft, andere Mittäter erhielten Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren und drei Monaten. Aus Platzgründen musste das Verfahren seinerzeit von Osnabrück nach Hannover verlegt werden.


    Quelle:
    Neue Osnabrücker Zeitung vom 3. Juli 2002


  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück