Clemens Heseman jun.


Quelle: Georg Haskamp: Der Spökenkieker von Handrup, Missionshaus Handrup 1977

* 18.10.1933
+ 28.03.1996
von 1976 bis 1991 Bürgermeister in Handrup





Clemens Hesemann +

Bürgermeister Clemens Hesemann jun.

Handrup - Die Gemeinde Handrup trauert um Clemens Hesemann, Bürgermeister von Handrup von 1976 bis 1991. Viel zu früh wurde er durch eine heimtückische Krankheit mitten aus seiner Arbeit und aus dem Kreis seiner Familie und seiner Freunde gerissen.

Clemens Hesemann war von Jugend an ein Mensch, der sich über die berufliche Tätigkeit als Landwirt hinaus auch für die Belange seiner Mitmenschen einsetzte und dabei auch früh Verantwortung übernahm. So begann sein im weiteren Sinne politisches Wirken schon in jungen Jahren mit der Übernahme des Vorsitzes in der Landjugend Handrup und im Dekanat Freren.

1964 wurde er in den Gemeinderat, 1974 auch in den Samtgemeinderat Lengerich gewählt. Sicherlich geprägt durch Eindrücke und Erfahrungen aus der Arbeit seines Vaters, der viele Jahre als Abgeordneter der Region im Deutschen Bundestag gearbeitet hatte, entwickelte er doch ein eigenes Politikverständnis, das nicht die große Politik zum Gegenstand hatte, sondern Politik als die Aufgabe betrachtete, die Situation der Menschen des eigenen Lebenskreises zu verbessern und die Entwicklung der Gemeinde Handrup voranzubringen.

Daher war denn auch seine Entscheidung, sich in seiner politischen Arbeit auf den Raum der Gemeinde und der Samtgemeinde zu beschränken, für ihn typisch und folgerichtig. Und so war es naheliegend, daß er 1976 zum Bürgermeister von Handrup gewählt wurde. Diese Aufgabe erfüllte Clemens Hesemann in vorbildlicher Weise. Einige Ergebnisse seiner Arbeit sind die Anlage und Verbesserung zahlreicher Straßen und Wege der Gemeinde und der Radwegebau, der alle Teile des Dorfes miteinander verbindet und insbesondere der Schulwegsicherheit dient, sowie die Ausweisung und Erweiterung von Baugebieten.

Dabei sind es nicht nur die Ergebnisse seiner Arbeit, die Anerkennung verdienen, sondern fast mehr noch die Art und Weise, in der sie erzielt wurden: Alle Entscheidungen wurden in den verschiedenen Gremien intensiv beraten, die Bürger der Gemeinde stets in alle Vorhaben eingebunden. Nichts wurde über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden. Dieses war auch sicherlich einer der Gründe dafür, daß in Handrup in ganz besonderer Weise die Bürger bereit waren, bei all diesen Arbeiten ganz erhebliche Eigenleistungen zu erbringen.

Sein größtes Vorhaben aber war der Dorfentwicklungsplan. Er sollte die Struktur der Gemeinde nachhaltig verbessern. Dieses Vorhaben konnte er allerdings nicht zu Ende bringen; es bleibt Aufgabe seines Nachfolgers. Ein erstes wichtiges Teilstück konnte er - wenigstens auf dem Papier - noch erleben, den Neubau der Grundschule.

Die Gemeinde Handrup wird Clemens Hesemann in dankbarer Erinnerung behalten.


Quelle:
Lingener Tagespost vom 2. April 1996


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück