375 Jahre Schützenverein
Lengerich-Bauernschaft

Die Inhalte:
  • Die neue Vereinsfahne zeigt die Ramingsmühle  (05.1976)
  • Höfters Busch im Zeichen der Schützen  (1976)




    Die neue Vereinsfahne zeigt die Ramingsmühle

    375 Jahre Schützenverein Lengerich-Bauernschaft

    Lingen. - Am 29., 30. und 11. Mai feiert der Schützenverein Lengerich-Bauernschaft sein 375jähriges Bestehen. Der Festplatz ist wie seit dem Jubelfest vor 50 Jahren - im herrlich gelegenen

    "Höfters Busch", dessen Eichen, könnten sie reden, sicherlich viel über die Gründungsjahre des Schützenvereins erzählen könnten.

    Alte Dokumente sind aus den Anfangsjahren des Schützenvereins nicht mehr vorhanden. Der Ursprung ist jedoch auf jene Zeit zurückzuführen, in denen es noch keine stehenden Heere gab. Die Bürger mußten ihr Hab und Gut gegen die Feinde selbst verteidigen. Für die vielen Mühen und Lasten, die mit Waffendienst verbunden waren, wurden die Bürger einmal im Jahr durch ein frohes Fest entschädigt.

    Wenn auch die Bedeutung der Schützenvereine eine andere geworden ist, so bietet das alljährlich stattfindende Schützenfest die Möglichkeit zu einer fröhlichen Dorffeier.

    Der älteste Nachweis für die jahrhundertealte Existenz des Lengericher Schützenvereins war eine alte Königskette, die jedoch im Ersten Weltkrieg das Opfer einer Feuersbrunst wurde. Eine Nachbildung dieser Kette ist im Jahre 1945 durch einen Besatzungsoffizier abhanden gekommen. Neue Könige sorgten für eine andere, die heutige Kette. Eine alte Vereinsfahne verschwand 1926 bei der Teilnahme am Jubelschützenfest einer Nachbargemeinde.

    Die Aufzeichnungen berichten auch, daß infolge des Todesfalles von Dechant Robben die für das 325jährige Jubelfest angeschaffte Fahne nicht geweiht werden konnte. An diesem Fest hat es übrigens drei Tage und Nächte ununterbrochen geregnet. Ein Zeitungsreporter überschrieb damals seinen Artikel wohl auch etwas hintergründig: "Eine feuchte Sache." Der letzte König vor dem Ersten Weltkrieg war der heute noch rüstige Bauer Fritz Berlage, Auf der Berlage.

    Zum diesjährigen Jubelfest hat der Jubelverein ein umfangreiches Programm aufgestellt. Zur Festfeier am Sonntagnachmittag sind alle Vereine der Samtgemeinde Lengerich sowie die Vereine der Gemeinden Freren und Andervenne eingeladen. Eine neue Vereinsfahne, deren Rückseite die historische alte Ramingsmühle darstellt, wird nach der Weihe dem Verein übergeben. Der anschließende Umzug durch das festlich geschmückte Dorf wird vom Spielmannszug und Musikkapellen begleitet. Wie in den früheren Jahren wird der Zug von einer stattlichen Anzahl Reiter unter der Regie des seit 20 Jahren amtierenden Kommandeurs Arnold Dröge angeführt.

    Der jetzige König Alfons Eilers mit seinem Throngefolge wird in einem Kutschenkonvoi zum Festplatz gefahren. Es ist ein Verdienst des langjährigen Königswagenkutschers August Merscher, daß es ihm immer wieder gelingt, eine Anzahl Kutschen einsatzbereit zu bekommen. Im Anschluß an den Festumzug wird neben dem Preisschießen unter den auswärtigen Besuchern ein "Gästekönig" ausgeschossen. Als besonderer Höhepunkt am Schützenfestmontag ist neben dem Ringen um die neue Königswürde ein "Kaiserschießen", an dem sich alle ehemaligen Könige beteiligen können. Ein großer Königsball wird die Tage der Schützen in Lengerich abschließen.


    Quelle: s.u.

    Vor 50 Jahren, der Verein wurde damals 325 Jahre alt, waren Willy Krümpelmann und Maria Sasse das Königspaar. Zu ihrem Gefolge - ebenfalls auf diesem Bild - gehörten G. Sasse und Ida Kallage, J. Köbbemann und Paula Saller, J. Duisen und Johanna Wehlage, P. Holterhus und Bernhardine Lau.


    Quelle:
    Lingener Tagespost vom 27. Mai 1976





    Höfters Busch im Zeichen der Schützen

    375 Jahre Schützenverein Lengerich-Bauernschaft

    Lengerich (A. D). - Sicher dürfte es nur wenige Schützenvereine im Emsland geben, die auf eine 375jährige traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken können. Zu ihnen gehört der Schützenverein Lengerich Bauerschaft, der wiederum unter den alten Eichen bei "Höfters Busch" seine Festzelte aufgeschlagen hat, um das Jubelfest nach guter alter Väter Sitte im Kreise vieler Nachbarvereine zu begehen. Während man noch am Samstag bei einem Tanzabend "unter sich" war, übermittelte Samtgemeindebürgermeister Jansen am Sonntagnachmittag auf der Festwiese dem Jubelverein und seinem Vorstand Grüße und Glückwünsche, wobei er darauf hinwies, daß die beiden früheren selbständigen Gemeinden Lengerich-Dorf und Lengerich-Bauerschaft durch ihre über Jahrhunderte vorhandenen vielfältigen Bindungen auch ohne die 1961 erfolgte Zusammenlegung längst zu einer unverbrüchlichen Einheit zusammengewachsen seien. Und daß dies in der Tat so ist, bewies ein mit Beifall präsentierter Scheck in Höhe von 375 DM für die Vereinskasse.

    Dann aber trat Kommandeur Arnold Dröge an das Rednerpult. Unter seinem imposanten Federhut und in prächtiger Uniform seiner Würde durchaus bewußt, machte er in markigen Worten den Schützenbrüdern klar, "was wohl alles aus den dicken Eichen an Tradition herauskäme, hätte man ihren Umfang durch die Zeit der 375 Jahre mit einem Computer füttern können". Und Oberkreisdirektor Franke meinte in seinem Grußwort mit Blick auf den wolkenverhangenen Himmel humorvoll: "Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf." Womit er auch recht behielt: Nicht ein Regentropfen trübte die Festesfreude.

    Nach der Fahnenweihe mit Ansprachen der Pastoren Schütz und Mengel sowie dem obligaten Austausch von Fahnennägeln und -schleifen formierten sich die Vereine zum Festumzug durch das Dorf.


    Quelle: s.u.

    BLICK auf die Majestäten des Jubelvereins, Alfons Eilers und Frau Gertrut. Gestern nachmittag gelang Heinrich Westermann der Königsschuß, der seine Frau Bernhardine zur Mitregentin erkor. Anton Niemann wurde Schützenkaiser.


    Quelle:
    Lingener Tagespost von 1976



  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück