Polizeiberichte

Einbruch - Diebstahl

Die Inhalte:
  • Einbruch in katholisches Pfarrhaus  (1902)
  • Hühner und Honigdiebstahl  (1906)
  • Drei Einbrüche  (1921)
  • Speckdiebstahl  (1923)
  • Fahrraddiebstahl  (1932)
  • Scheiben einschlagen  (1932)
  • Langfinger wollte Schweine kaufen  (1932)
  • Einbruch in Apotheke  (1932)
  • Wilddieberei  (1932)
  • Zuchthaus wegen Einbruchdiebstahl  (1933)




    Lengerich, 1. Dez. In der Nacht zum Sonnabend sind Diebe in das katholische Pfarrhaus eingedrungen, haben im Arbeitszimmer des Pastors ein Pult aufgebrochen und, als sie in demselben kein bares Geld vorfanden, versucht, den im Zimmer stehenden eisernen Geldschrank aufzubrechen, was ihnen jedoch nicht gelungen ist. Darauf haben sich die Diebe unter Mitnahme der Kirchenschlüssel, die im Zimmer des Pfarrers lagen, sich entfernt, die Kirche aufgeschlossen und sämtliche Opferstöcke erbrochen und ihres Inhalts beraubt.


    Quelle:
    Lingener Volksbote vom 6. Dezember 1902




    Hühner und Honigdiebstahl

    Lengerich i.H. Wie vorsichtig man bei fremden Händlern sein muß, zeigt folgender Fall. Kürzlich kam ein mosaischer Handelsmann aus der benachbarten Kreisstadt zu einem hiesigen Landwirt, um zu handeln. Während bei einem frugalen Mahl das "Geschäft" besprochen wurde, machte sich der Gehilfe des Händlers als großer Hühnerfreund auf dem Hofe zu schaffen, erwischte schnell einige der besten schwersten Tiere, die er sofort den Hals umdrehte und auf seinem Wagen verbarg. Auch war der Gehilfe ein Leckermaul und liebte das Süße, namentlich den Honig. Als er die Bienenkörbe besah, die er wohl kaufen möchte, aber ihm zu "teier" waren, benutzte er rasch die Abwesendheit des Hausherrn und ließ eine Partie Honig verschwinden, den er in die Pferdedecke legte. Beide Diebstähle mußten wohl von dem Personal bemerkt worden sein, denn als die beiden Händler mit ihrer Beute abfahren wollten, viel die Pferdedecke, ob absichtlich oder durch Zufall (?) vom Wagen und Hühner und Honig wälzten sich zu einem Brei im Sande. Da die Sache angezeigt ist, wird noch ein gerichtliches Nachspiel folgen.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 17. Februar 1906




    Drei Einbrüche

    Lengerich i.H. An drei verschiedenen Stellen wurde hier in der Nacht vom letzten Sonntag auf Montag eingebrochen. Durch Einschlagen der Fensterscheibe erbeuteten die Diebe beim Wirt Wintermann Zigarren, Kognak, usw., während sie bei v. d. Haar leer ausgingen. In der Luster'schen Wirtschaft entwendeten die Eindringlinge die im Fenster ausgelegten Backwaren.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 25. Dezember 1921




    Speckdiebstahl

    Lengerich i.H. Diebstähle sind noch hier an der Tagesordnung. Große Beute machten Diebe, die in der Nacht von Montag auf Dienstag voriger Woche bei dem Kaufmann Paul Berlage einen Einbruch verübten und für 4 bis 5 Millionen Mk. Stoffe entwendeten. – Dem Schenkwirt Langeschulte gen. Robben wurde vor mehreren Tagen ein unliebsamer Besuch abgestattet. Die Spitzbuben hatten es auf den Wiemen abgesehen und stahlen daraus den gesamten Speckbestand. Auch hier sind die Täter unerkannt entkommen.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 11. Februar 1923




    Fahrraddiebstahl

    Lengerich i. H. Am vergangenen Donnerstag wurde Hermann Habbert ein Fahrrad gestohlen. H. der als Knecht bei einem Landwirt diente, hatte das Rad vor das Haus seiner Herrschaft hingestellt und hatte sich einen Augenblick entfernt. Als er nach etwa 5 Minuten wiederkam, war es fort. Die sofort aufgenommene Spur führt durch Sudderweh zur Thuiner Straße, wo sie sich verlor. Man konnte des Täters leider noch nicht habhaft werden.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 7. Mai 1932




    Scheiben einschlagen

    Lengerich i. H. Am Donnerstag abend gegen ½ 12 Uhr schlugen einige Handwerksburschen eine der Türscheiben des Hotel Völker ein, da ihnen der Eintritt in das Haus verwehrt wurde. Zufällig waren noch einige Kegelbrüder anwesend, die den rabiaten Burschen eine gehörige Tracht Prügel verabreichten. Darauf wurden sie im Spritzenhause eingesperrt.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 6. August 1932




    Langfinger wollte Schweine kaufen

    Lengerich i. H. In der vorigen Woche drang ein Langfinger in das Haus des Landwirtes L. Lager ein, während die Bewohner auf dem Felde beschäftigt waren. Er hatte sich durch ein kleines offenstehendes Fenster Einlaß verschafft, als er von den Zurückkehrenden überrascht wurde. Die Ausrede, er wolle Schweine kaufen, wurde ihm nicht geglaubt. Doch ließ man ihn laufen, worauf er sich schnell zu seinem in der Nähe stehenden Motorrad begab und davon fuhr.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 10. August 1932




    Einbruch in Apotheke

    Lengerich i. H. In der Nacht vom Montag auf Dienstag wurde unser Dorf von einem Langfinger besucht. Gegen 24 Uhr stattete der unerlaubte Gast dem Apotheker Kohne einen kurzen Besuch ab und entwendete aus der Ladenkasse das Wechselgeld in Höhe von 12 RM. Den Eingang verschaffte sich der Dieb durch ein offenstehendes kleines Fenster und ging dann weiter durch die Hinterräume, durch den Laborationsraum bis in die Apotheke. Da sich in den Räumen noch leicht greifbare Wertsachen befanden, ist es zu verwundern, daß der Dieb nicht mehr mitgenommen hat. Ferner besuchte er die Häuser des Landwirtes B. Rumpke und W. Stoke. Gestohlen wurde in beiden Fällen nichts. Bei letzterem wurde die Fensterscheibe eingedrückt. Stoke benachrichtigte sogleich den Oberlandjäger K., der die Verfolgung aufnahm und kurz vor Lampen die Personalien eines Ortsfremden feststellen konnte.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 17. August 1932




    Wilddieberei

    Lengerich i.H. (Wilddieberei) Wie der Landjägerei schon längerer Zeit bekannt, wurde im hiesigen Jagdbezirken stark gewildert, ohne jedoch den Wilddieben auf die Spur zu kommen. Als am Sonntagmorgen die zwei Landjägereibeamten von Lengerich und Langen eine Wilddiebstreife unternahmen, sollte ihnen das Glück hold sein, zwei Wilddiebe am Fuchsberg, zwischen Lengerich und Andervenne gelegen, auf frischer Tat zu ertappen. Es handelt sich um einen Heuermann und einen Heuermannssohn. Sie wurden vom Landjägereibeamten Kasüske angerufen und gestellt. Die Gewehre der Wilderer wurden sichergestellt.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 22. August 1932




    Zuchthaus wegen Einbruchdiebstahl

    Lengerich i.H. (Zwei Jahre Zuchthaus wegen Einbruchdiebstahl) Vor dem Schöffengericht in Meppen hatte sich am letzten Freitag der Arbeiter St. zu verantworten unter der Anklage des Einbruchdiebstahls bei dem Dentisten in Lengerich. Wegen Rückfalldiebstahls erkannte das Gericht auf obige Strafe unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 2. Januar 1933


  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück